Mittwoch, 17. Februar 2010
Lang lang ists her...
... aber ich habe endlich mal wieder Zeit und Kraft gefunden, etwas zu schreiben.

Mein Vater war im Krankenhaus (hatt ich davon geschrieben?) und hat eine sehr schwere OP hinter sich gebracht.
Seit gestern ist er wieder da und heut musst ich zu einem Geburtstagstreffen (noch nie hab ich mir so sehr gewünscht, mein Geburtstag wäre eine Woche später...) bei meinen Eltern vorbeischauen.
Er hat es schon wieder nicht geschafft, seinen Befehlston abzulegen und hat alle herumgescheucht... Ich habe noch einen Haufen neuer Aufgaben bekommen, die ich in der nächsten Zeit zu erledigen habe für ihn --- er ist ja soooo krank und kann ja nicht... --- natürlich alles im reinsten Befehlston.
Wenn ich ihn so höre, merke ich mittlerweile, wie sich in mir alles zusammenzieht. Irgendwas in mir drin will dann einfach nur noch weg und kriegt Panik - und dabei ist es doch eigentlich nicht so schlimm, einfach nur quasi "was gesagt zu kriegen"... Ich könnte dabei neuerdings sogar in Tränen ausbrechen, aber das verbiete ich mir selbst. Ich glaube, ich habe Angst davor, dass ich unter all den Aufgaben doch noch einmal zusammenbreche...
Wieder ein Fehler, den ich ändern muss. Ich habe gesagt bekommen, ich wäre zu streng mit mir. Das stimmt auch, fürchte ich. Man hielt mir einen Spiegel vor und fragte mich, was ich sehen würde... Wäre das nicht eine Person, die man nur noch bemitleiden könne? Ich solle mich selbst bemitleiden und nicht für Fehler bestrafen, heißt es --- nur wie macht man das?

Ich habe dabei festgestellt, dass ich mich nicht einmal mehr im Spiegel ansehen mag, weil ich mich selbst verabscheue --- meine Schwäche verabscheue, glaub ich...
Dann sagte mir meine Tante, ich soll mir einen Satz vor Augen führen. Er fing an mit "Ich liebe mich"... Allein dabei musste ich schon tief Luft holen, denn das kann ich gar nicht...

Ist das nicht furchtbar? Ich kann mich selbst nicht einmal lieben... Ich kann mich nicht ausstehen und versuche, dass alle anderen mich mögen --- irgendwie surreal finde ich.

Im März habe ich fünf Termine bei meinem Doktor und werde da hoffentlich wieder ein bisschen Halt im Leben bekommen und mich selbst wenigstens wieder registrieren können. Früher hab ich die Leute nicht verstanden, die zu einem Psychologen gehen, mittlerweile gehe ich selbst zu einem...

Ist das nicht bezeichnend, dass die ganze Wohnung von mir und meinem Mann wie geleckt aussieht, nur mein eigenes Zimmer nicht? Das ist unaufgeräumt, Maleimer stehen da rum, es sind nach zwei Jahren Wohnen noch nicht einmal alle Bilder an der Wand! Dafür räume ich ständig das Zimmer meines Mannes auf...

Langsam glaube ich, ich bin reif für die Klapse... Aber ich hoffe, vorher wird mir mein Arzt helfen können!

... link (0 Kommentare)   ... comment