Donnerstag, 30. August 2012
Nach langer Zeit... und es hat sich viel geändert und doch nichts...
Nun habe ich endlich mal wieder hierhergefunden...

Es ist doch immer wieder interessant, wie sich das Leben verändert und auch nicht verändert...

Im Juli 2010 habe ich einen neuen Job gefunden - weit weg von Zuhause. 800 km um genau zu sein.
Meine psychologische Behandlung habe ich dafür abgebrochen, aber mir ging es auch besser in der Zeit.

Ob man es glaubt oder nicht - ich hatte tierisches Heimweh. Wenn man erst mal von seinen Eltern getrennt ist, weiß man erst, wie sehr sie einem fehlen...

Als sich dann eine Firma, bei der wir uns schon mal beworben hatten, meldete und fragte, ob wir noch zu haben seien, haben wir bejaht und sind wieder gute 500 km gen Heimat gezogen - ganze 5 Monate nach unserem "Ausbruch". Was für ein tolles Gefühl!
Deutlich mehr Gehalt, eine scheinbar nette Truppe, mit der wir zusammenarbeiten sollten - ja, meinen Mann haben sie da auch eingestellt...

Heute schreibe ich aus dem Bett, liege krank zuhause.

Was ist passiert?

Offiziell heißt es: Mein Mann und ich hätten uns zu sehr abgekapselt, weil wir in der Mittagspause immer in die Kantine um die Ecke gegangen sind, anstatt zur Einkaufsmeile 1 km weiter. Wir essen halt lieber im sitzen und haben dabei keine Arbeitsunterlagen vor der Nase, wie die anderen, die sich ihr Essen dann mitbrachten...

Inoffiziell weiß ich es besser und auch nicht... Ich bin Opfer heftigstem Mobbings geworden. 12 Mitarbeiter inklusive Chef, mein Mann und ich und 10 davon haben in Bestzeiten auf mir "rumgehackt".
Ich habe mich oft im Spiegel betrachtet und gefragt, wo meine Tättowierung auf der Stirn ist mit dem Schriftzug "Opfer"... Ich weiß es nicht. Und die Mitarbeiter, die ausgeschieden sind und mit Ausscheiden plötzlich umdrehten und auf meiner statt auf der anderen Seite standen, sagten, sie wüssten es auch nicht... Aber es könne an der Kantinensache liegen... ô.Ô

Übermorgen habe ich es geschafft und bin offiziell raus aus dem Laden. Ich verspüre eine ungeahnte Erleichterung, aber auf der anderen Seite sind alle Symptome, die ich bekommen habe in der ganzen Zeit immer noch da... Bauchschmerzen, Ohrensausen, Schwindel, Herzrasen, der Kopf ist zu nichts zu gebrauchen weil alles durcheinander ist, kalter Schweiß, Zittern, weiche Knie... Den Heulkrampf konnte ich heute, als ich von meinem bald Ex-Arbeitgeber angerufen wurde, gerade noch unterdrücken.

Ich schau mal, was passieren wird, denn ab nächsten Monat werde ich studieren. Ich muss zur Ruhe kommen und das konnte ich immer am besten, wenn ich gelernt habe. Dazu mache ich dann wenigstens auch noch was Sinnvolles für mein Leben.

Ich versuch jetzt auch, mal wieder öfters zu schreiben.

Und ob mans glaubt, oder nicht, ab Oktober habe ich auch wieder einen Psychologen zur Hand. Den brauche ich jetzt, um die Symptome wieder in den Griff zu bekommen --- und mich noch dazu...

... link (4 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 10. März 2010
Mein Weg aus der Misere?
So, es ist mal wieder Zeit, bzw. ich habe mal wieder Zeit gefunden, etwas zu schreiben.

Von den Eskapaden meines Vaters in der letzten Zeit abgesehen, habe ich gemerkt, dass mir die Sitzungen bei meinem Doktor richtig gut helfen - jedenfalls glaube ich das, denn ich meine, ich werde stärker und traue mich jetzt auch mal, meine Meinung zu sagen.

Ich fürchte, mein Vater wird sich nicht ändern, und so habe ich beschlossen, mich zu ändern und so schnell wie möglich da raus zu kommen...
Zu Zeit bewerbe ich mich fleißig, da ich auch von den anderen Kollegen (Möchtegernvorgesetzte, denn normalerweise haben Selbstständige ja keine Vorgesetzte) wie Dreck behandelt werde und mein Mann, mit dem ich auch zusammen arbeite, auch. Vielleicht liegt es daran, dass mein Vater mich meist wenn andere Leute dabei sind, runterputzt und mich für jede Kleinigkeit, die wirklich nur IHN stört (z.B. dass ich die Tür zu seinem Büro geschlossen anstatt angelehnt habe oder nur noch 20 Blatt Papier im Drucker sind oder oder oder), richtig heftig beschimpft und durch die Gegend scheucht. Das kriegen die anderen ja mit und ich fürchte, das ist ansteckend... Anders kann ich mir das alles nicht mehr erklären :-(

Mal sehen, was diese berufliche Änderung bringen wird - ich hoffe eine ganze Menge! Es wäre ein guter Neuanfang weit weg von meinem jetzigen Zuhause! Bitte drückt die Daumen!

... link (2 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 17. Februar 2010
Lang lang ists her...
... aber ich habe endlich mal wieder Zeit und Kraft gefunden, etwas zu schreiben.

Mein Vater war im Krankenhaus (hatt ich davon geschrieben?) und hat eine sehr schwere OP hinter sich gebracht.
Seit gestern ist er wieder da und heut musst ich zu einem Geburtstagstreffen (noch nie hab ich mir so sehr gewünscht, mein Geburtstag wäre eine Woche später...) bei meinen Eltern vorbeischauen.
Er hat es schon wieder nicht geschafft, seinen Befehlston abzulegen und hat alle herumgescheucht... Ich habe noch einen Haufen neuer Aufgaben bekommen, die ich in der nächsten Zeit zu erledigen habe für ihn --- er ist ja soooo krank und kann ja nicht... --- natürlich alles im reinsten Befehlston.
Wenn ich ihn so höre, merke ich mittlerweile, wie sich in mir alles zusammenzieht. Irgendwas in mir drin will dann einfach nur noch weg und kriegt Panik - und dabei ist es doch eigentlich nicht so schlimm, einfach nur quasi "was gesagt zu kriegen"... Ich könnte dabei neuerdings sogar in Tränen ausbrechen, aber das verbiete ich mir selbst. Ich glaube, ich habe Angst davor, dass ich unter all den Aufgaben doch noch einmal zusammenbreche...
Wieder ein Fehler, den ich ändern muss. Ich habe gesagt bekommen, ich wäre zu streng mit mir. Das stimmt auch, fürchte ich. Man hielt mir einen Spiegel vor und fragte mich, was ich sehen würde... Wäre das nicht eine Person, die man nur noch bemitleiden könne? Ich solle mich selbst bemitleiden und nicht für Fehler bestrafen, heißt es --- nur wie macht man das?

Ich habe dabei festgestellt, dass ich mich nicht einmal mehr im Spiegel ansehen mag, weil ich mich selbst verabscheue --- meine Schwäche verabscheue, glaub ich...
Dann sagte mir meine Tante, ich soll mir einen Satz vor Augen führen. Er fing an mit "Ich liebe mich"... Allein dabei musste ich schon tief Luft holen, denn das kann ich gar nicht...

Ist das nicht furchtbar? Ich kann mich selbst nicht einmal lieben... Ich kann mich nicht ausstehen und versuche, dass alle anderen mich mögen --- irgendwie surreal finde ich.

Im März habe ich fünf Termine bei meinem Doktor und werde da hoffentlich wieder ein bisschen Halt im Leben bekommen und mich selbst wenigstens wieder registrieren können. Früher hab ich die Leute nicht verstanden, die zu einem Psychologen gehen, mittlerweile gehe ich selbst zu einem...

Ist das nicht bezeichnend, dass die ganze Wohnung von mir und meinem Mann wie geleckt aussieht, nur mein eigenes Zimmer nicht? Das ist unaufgeräumt, Maleimer stehen da rum, es sind nach zwei Jahren Wohnen noch nicht einmal alle Bilder an der Wand! Dafür räume ich ständig das Zimmer meines Mannes auf...

Langsam glaube ich, ich bin reif für die Klapse... Aber ich hoffe, vorher wird mir mein Arzt helfen können!

... link (0 Kommentare)   ... comment